Aufmerksam geworden durch die Auszeichnung der Göbricher Familie Fix in
diesem Frühjahr, bewarben sich Eva und Heinrich Furrer aus Bauschlott ebenfalls
um die Plakette der bundesweiten NABU-Aktion "Schwalbenfreundliches Haus".
Sie hoffen, damit weitere Mitbürger zu motivieren, sich ebenso für den
Schwalbenschutz zu engagieren.
Am 08. November 2022 überreichte der NABU Neulingen die Plakette zum Anbringen
am Haus und eine Urkunde, mit welchen das Engagement für die gefährdeten Vögel
geehrt wird. Bewerben kann sich jeder, der Mehlschwalben an oder Rauchschwalben
in Gebäuden beherbergt.
Bereits seit 1950 besuchen jedes Jahr ohne Ausnahme 8 Mehlschwalben-Brutpaare
das Haus der Familie Furrer um dort 2 bis 3 mal über den Sommer zu brüten. Die
Ankunft der kleinen Glücksbringer wird jedes Frühjahr freudig erwartet und wenn
die Küken geschlüpft sind, bestaunen sogar ettliche Passanten, wie z.B. Familien
aus dem nahegelegenen Kindergarten, das nachmittägliche Fütterungsspektakel.
Früher bauten und reparierten die Mehlschwalben ihre Nester selbst aus feuchtem Lehm.
Mit zunehmender Bebauung und Versiegelung der Gegend um den Anger,
fanden die fleißigen Insektenjäger jedoch nicht mehr ausreichend Baumaterial für ihre Nester.
Glücklicherweise bemerkte Herr Furrer das Problem rechtzeitig und half "seinen"
Schwalben mit 4 Doppel-Kunstnestern aus, welche sofort dankbar in Beschlag
genommen wurden. Gleichzeitig installierte er darunter ein passendes Kotbrett,
sodass Hausfassade und Vorplatz bestens gegen Verunreinigungen geschützt werden.
Der Vogelkot (Guano) läßt sich vom Brett absammeln und eignet sich hervorragend
als Bio-Dünger im Garten.
Seit einiger Zeit beobachtet Familie Furrer jedoch, dass die Ausflugzeiten zur
Nahrungsbeschaffung immer länger werden. Offensichtlich müssen die Schwalben
immer größere Entfernungen zurücklegen, um genügend geeignete Insekten, die sie
ausschließlich im Flug erjagen, zu finden. Der rasante Insektenschwund setzt den
Nahrungsspezialisten sehr zu und es bleibt zu hoffen, dass ein Umdenken
zugunsten mehr "wilder" Natur möglichst rasch einsetzt. Wildkräuter sollten auch
mal blühen gelassen werden, auf Insektizide und Unkrautvernichtungsmittel sollte
verzichtet werden, damit die Natur eine Chance bekommt zu ihrem Gleichgewicht
zurück zu finden. Familie Furrer hat zum Beispiel extra ein Blühbeet angelegt,
um ihre tierischen Mitbewohner zu unterstützen.
Wir freuen uns sehr über weitere interessierte Bewerber für die Auszeichnung zum
schwalbenfreundlichen Haus und beraten gerne, wie man das eigene Gebäude/
Gelände schwalbenfreundlich gestalten kann.
Ehepaar Furrer vor ihrem Haus mit der Urkunde